(Serie 17). Lesekraft. Ein Roman von Andreas Lützenberger. Heute wiederum: «Freude spriesst auch auf unseren Ferrari-Schienen» | Mobile Versionen: je eine SSL-Suchmaschine im Header eingebaut / zZ

Das Eintippen von drei Buchstaben ermöglicht das Eindringen auf das grosse Schienen-Netz der Langenthaler Zeitungs-Ausgabe «der Langenthaler.ch». Die neue Generation von einer Webdesign- und Drucksachen-Agentur heisst also Webdesign-Drucksachen-Verlag und lautet neuerdings nur noch auf drei Buchstaben, die leicht in jedem Smartphone-Browser einzutippen sein werden und es nach erstmaligem Abruf ab sofort auf ihrem Handy stets abrufbar sein wird. Die drei Buchstaben lauten «a4w».

Es sieht ja aus wie die SBB, wie die Avira oder wie Ferrari oder wie die Schweizer Fahne, dahinter Swisscom-Blau oder das Langenthaler Blau, wie man es sehen will. Auf dem Foto unten sieht man keine U-Bahn-Stationen, sondern mobile Rubriken des neuen Medias; also hat schon seit einigen Jahren die

Langenthaler eine Dauer-Produktion von Webseiten heimgesucht. Also doch eine U-Bahn? Eine I-Bahn, vielleicht? – Wie(?), bitte! Das ist Informatik in Langenthal von Fachleuten aus der grafischen Industrie aufgebaut. Wunderschöne IT-Struktur wie etwa das Schienennetz der SBB.

Wir feiern mit allen Internet-Frauen bei einem Glas deutschem Sekt und mit Schweizer Berner Käse und abgekochten Schweizer Eiern aus Freilandhaltung, die heute gekauft worden sind. Und der Verkaufs-Stand des Langenthaler Tagblattes, na ja, wir hatten grosses Bedauern, und gingen mit der einten mit Schweizer Bohnen und Billig-Glockenäpfel halbvollen Tasche wieder 10 Meter zurück und fragten halt, ob man eine Zeitung mitnehmen dürfe. Jawohl. Aber niemandem weitersagen. Wir sind so modern täglich mit News aus dem Internet und TV eingerichtet, wir können gar keine gedruckten Lettern mehr lesen. Nicht wegen den spätabendlichen Bildschirm-Leuchtkörper-Helligkeiten der Geräte, sondern daher, weil wir einfach nichts Interessantes finden können.

Die armen Druckzeitungs-Redaktionen bedauern wir sehr, wo wir alle einst mal waren, und heute im full-modernen Zeitungs-Computer-Raum sitzen dürfen. Die hatten jeweils Streit und sagten damals schon: «Wenn ein Cowboy kommt, dann pustet er lediglich, und du fällst sofort um...». Oder «90 % drucken wir 1: 1 ab, was zu uns kommt von Depeschen-Agenturen oder Klein-Abteilungen von der Industrie».


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